Kein Tag wie der andere

Um Max und mich herum sterben zur Zeit viele Hunde. Den Anfang machte der Nachbarshund, der bereits seit einiger Zeit sehr krank war, epileptische Anfälle hatte und auch Herzprobleme schultern musste. Von zwei Bekannten die treuen Begleiter folgten. Sehr betroffen macht uns die Krankheit eines weiteren Hundefreundes: Balu.

Dazu muss man wissen, Balu ist ein Golden Retriever und ein ausgebildeter Therapiehund. Er erleichtert seinem MS-kranken Frauchen das Leben: Auf Kommando schafft er leere Mineralwasserflaschen weg und bringt neue. Er räumt die Wäsche aus der Maschine in Wäschekorb, schiebt diesen vor den Trockner und räumt die Wäsche brav da hinein. Es ist erstaunlich, was Balu jeden Tag leistet; er arbeitet für sein Futter, denn das bekommt er als „Belohnung“ für seine Hilfe über den Tag verteilt. Balu hat seit langem ein Herzleiden; ist er 20 Minuten unterwegs, muss er ruhen. Dabei fällt er in einen tiefen Schlaf, nur so schafft er den Rückweg. Nun wurde bei Balu noch ein fußballgroßer Tumor gefunden, er liegt jetzt im Sterben.

Mir verdeutlicht das, wie schnell der beste Freund nicht mehr da sein kann. Das sollte man sich jeden Tag vergegenwärtigen. Grund genug, jeden Tag neu und anders gemeinsam zu gestalten. Max und ich hatten heute einen tollen Mittag: Wir waren im Sonnenschein im Garten und haben eine halbe Stunde ausgiebig getollt. Wie Max sich gefreut hat, als ich sein total zerkautes Bällchen immer wieder geschossen habe. Wenn ich auch nur eine halbe Stunde Mittagspause Zeit hatte, so hat das Max doch erfüllt: Er hat ungeteilte Aufmerksamkeit genossen und durfte sich körperlich betätigen.

Sich bewusst Zeit füreinander nehmen, Augenblicke teilen und das intensiver als die täglichen immer gleichen Gassirunden – genau das ist es doch, was einen verbindet. Auch, wenn es nur eine halbe Stunde zusätzlich am Tag ist, schafft das Freude auf beiden Seiten.

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