Letzte Nacht hat es gedonnert. Aber wie! …

Wir wohnen in einem Fachwerkhaus, erst seit Kurzem. Bevor wir hier einzogen, schlief Max immer vor unserer Schlafzimmertür. Nur dort, so dachte er, kann er sein Rudel richtig bewachen. Und dann? Dann kamen zwei Kinder zur Welt und Max ist dem täglichen Lärmpegel von einem 3-Jährigen und einer 1-Jährigen ausgesetzt. Und Lärmpegel heißt nicht nur tagsüber volle Lautstärke, sondern auch unruhige Nächte. Irgendwer ist ständig wach und muss aufs Klo oder Trinken oder … Das bedeutet für Max unruhige und gestörte Nächte.

Liegt er vor dem Schlafzimmer, dann läuft ständig jemand eng an seiner Nase vorbei. Das führte in den letzten Monaten zu lauten Schnaufern bei jeder Störung. Und noch lauteren, wenn auch noch das Licht anging. Also hat Max entschieden, ganz heimlich und still nach 6 Jahren , dass es Zeit ist, dass er sich ein anderes Nachtquartier sucht. Max schläft also seit einigen Wochen unten im Wohnzimmer. Irgendwann ignorierte er abends meinen guten Zuspruch mit hoch in sein Bett zu kommen und blieb in seinem Ersatzbett – übrigens sein winziges Welpenbett- liegen. Morgens, wenn ich aufstehe und die Treppe herunter gehe, kommt mir ein sich reckender, noch verschlafener Hundemann entgegen. Max hat unten erholt geschlafen, anders als ich.

Und dann war da letzte Nacht dieser Donner. Es hämmerte und krachte und Max kam die Holztreppe hochgepoltert. Gepoltert, weil die Treppe knarzt und weil ein ausgewachsener Dobermann-Rüde wie Max gute 43 Kg auf die Waage bringt. Dieser große Kerl stand zitternd und mit eingekniffenem Schwanz in der Schlafzimmertür. Am liebsten wäre er ins Bett gesprungen aber bei zwei Erwachsenen und zwei Kindern ist da beim besten Willen kein Platz mehr. Max hat sich damit begnügt, dass ich ihn im Nachbarzimmer – das Spielzimmer der Kinder – einen kuscheligen Platz auf einem Babyfell angeboten habe. Der Oberkörper hat immerhin darauf Platz gehabt. Max hat es nicht gestört, kuschelnd hat er bis 6 Uhr morgens die Nacht da verbracht.

Als ich morgens die Treppe runter kam, kam er mir wie immer reckend und gut gelaunt und vor allem ausgeschlafen entgegen. Ich war es wieder einmal nicht. Erst konnte ich nicht schlafen, weil der schnarchende Dobi aus dem Nachbarzimmer mich nicht in den Traum finden ließ und als ich gegen Morgen endlich eingeschlafen war, polterten 43 Kg die knarrende Holztreppe herunter, um unten in der Küche trinken zu gehen.

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