Pfotenbalsam für unseren Max

Max ist heute schon den ganzen Vormittag unruhig. Plötzlich steht er hinter dem Gartenzaun und wedelt mit dem Schwanz. Er schaut vor zur Straße – dort ist nichts zu erkennen. Plötzlich biegt ein grauer Peugeot um die Ecke, Max ist außer sich und jault so laut wie sonst nur Wölfe den Mond anheulen. Max freut sich, denn Max bekommt heute Besuch von Opa.

Die Frage, warum er sich immer so sehr freut, wenn Opa bei uns vorbeischaut, ist einfach zu beantworten: Opa beschenkt jeden, also auch Max. Es gab noch nie einen Besuch ohne Leckerchen. Anders als bei Leckerchen, die es von uns gibt, gibt es die von Opa nicht auf Zuteilung. Bei Opa darf man herrlich schlemmen und auch gern mal eine ganze Wochenration innerhalb weniger Minuten verdrücken. Das gefällt Max natürlich.

Opa kommt durchs Gartentor und Max weicht ihm keinen Schritt mehr von der Seite. Ich bin ja schon froh, dass ich ihm das Anspringen erfolgreich abgewöhnen konnte, denn ein voll bepackter Opa hält ganz sicher keine 42 kg schwere Schwungmasse aus.

In der Küche angekommen sitzt Max brav neben seinem Gönner und wedelt aufgeregt mit dem Schwanz. Und dieser beginnt auch gleich mit der Verteilung. Für Max hat er diesmal eine geheimnisvoll aussehende Dose mitgebracht. Klar ist meinem Dobi die Verpackung total egal , der Inhalt zählt. Aber er freut sich auch , als er die Verpackung gezeigt bekommt. Als Opa beginnt zu erklären, dass diesmal nichts zu essen enthalten ist, kann Max das kaum glauben und rückt noch ein Stück näher und leckt sich die Schnauze. Ich bekomme ausführlich erklärt, dass der enthaltene Pfotenbalsam eine Wohltat für Max Füße wäre. Wie bei einer Werbeveranstaltung bekomme ich die Vorteile weicher Hundefüße und die Vorzüge einer wohltuenden Massage nach einem Waldspaziergang erklärt. Ich persönlich bin schon fast überzeugt, immerhin wäre das genau das Richtige für mich. Aber damit da gar keine Verwechslungen aufkommen, ist ganz klar vorn ein Hundekopf auf der Dose aufgedruckt. Opa erklärt mir, dass das eindeutig Max sei. Naja, mit ein wenig Fantasie wird aus einem grau-braunem Pudelpointer auch ein Dobermann…

Max sitzt immer noch leckend neben mir. So langsam wird er aber unruhig. Ich halte ihm die Dose hin und er riecht enttäuscht daran. Dann dreht er sich weg und geht beleidigt in sein kleines ausgetretenes Welpenbett. Ich bin gespannt, ob Max beim nächsten Opa-Besuch wieder freudig jault!

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