Dass Max bester Freund der Rodesian Ridgeback von Gegenüber ist, hatte ich schon einmal geschrieben. Am Samstag war Max wegen diesem Kumpel in heller Aufregung.
Bereits um halb sechs morgens kam Max ins Schlafzimmer gerannt, wedelte aufgeregt mit dem Schwanz und wollte in den Garten. Als ich schlaftrunken die Treppen hinunter polterte und ihn in den Garten ließ, wusste ich noch immer nicht, was genau ihn so beunruhigt hatte. Hinter dem Gartenzaun rannte er hin und her wie ein Tiger im Käfig. Jetzt hörte ich es auch, Kian, sein Freund jaulte ganz kläglich im Haus gegenüber.
Dass dieser jault ist nicht neu, sobald er allein ist, jault er unablässig und herzerweichend. Doch zum Samstag um diese Uhrzeit? Doch was hätte ich tun sollen? Also ließ ich die Haustür offen stehen und Max draußen. Von oben durch das Fenster sah ich wie er immer noch aufgeregt mit dem Schwanz wedelnd hinter dem Zaun Platz nahm und starr auf Kians Haus stierte.
Armer Kerl , so harrte er bis nach dem Mittag aus. Dann endlich kamen die Nachbarn wieder heim, um ihren jaulenden Hund zu erlösen und damit auch Max. Die Quittung dieses aufregenden Vormittags kam direkt: Max sank vor Erschöpfung in seinem Welpenbett zusammen, schließlich hatte er auch den ganzen Vormittag in der vollen Sonne hinter dem Zaun gesessen und gewacht. Die Quittung der Nachbarn wurde teurer: Kian hatte diesmal nicht nur gejault, sondern das komplette Esszimmer zerlegt: Die Terrassentür inklusive des Holzrahmens waren völlig zerkratzt und die Tapete an der Wand daneben hing in Fetzen von der Wand. Kian hat damit zumindest erreicht , dass sein Rudel bald länger bei ihm sein wird, da eine Renovierung notwendig geworden ist.